„Schmitz … ein Rausch der anderen Art“

Live in Wilmann's Cafe - Berlin 27.03.2015 - 1Jorg Schmitz |
Galerie – Duisburg – Samstag, 09.04.2016 |

Konzertbericht von Jan Holter

Die Galerie ist bestens gefüllt und in ein dunkelblaues Licht gehüllt. Aus der kleinen PA klingt leise und stimmungsvoll Musik von Miles Davies. Um kurz nach halb neun betritt dann dieser 2 Meter Typ im schwarzen Jackett die Bühne, sagt „Guten Abend zusammen“ und hat direkt, die komplette Aufmerksamkeit des Publikums.

Es sind diese großartigen, leisen Momente, wenn seine sonore, fast sehnsüchtige Stimme den Raum erfüllt, wenn er seine Akustikgitarre spielt und die Mundharmonika dazu einsetzt,… und wenn es so unfassbar still ist,…dann spielt sich der Singer/Songwriter aus Opladen in diese andere Art von Rausch. „König von Rom“, „Die Besten“, „Legendäres Herz“, „Amerika“ und, und, und.

Bei Jorg Schmitz brennt es immer lichterloh, egal Uptempo, Midway oder Ballade. Er ist jetzt 50, hat hunderte Songs geschrieben und ist noch lange nicht fertig. Momentan, so erzählt er, arbeitet er am neuen Album „Dieter Müllers Cafe“, das in wenigen Wochen erscheinen wird. Und als Vorgeschmack auf die neue Platte spielt er uns „Neustadt, Neustadt“ und ich frag mich, wann ich das letzte Mal einen so intensiven, akustischen Song gehört habe??? Und dann spielt er „Hier und Jetzt“ und ich frag mich, wann ich das letzte Mal eine so beeindruckende, ultimative Aussage wie „…unsere Drogen wirken nicht mehr“ gehört habe??? Und doch geht nichts über „Usbekistan“, jenem Roadmovie-artige Song vom „Amerika“ Album. Der von einer kurzen Begegnung zweier Menschen erzählt, die das ganze Leben verändert. Eine melancholisch, musikalisch, erzählerische, Großtat. So schlicht, so schön, dass sie keine großen Gesten braucht und keine opulente Begleitung.

Dann scheint der Abend nach knapp 90 Minuten beendet zu sein, doch Herr Schmitz lässt sich vom anhaltenden Applaus des Duisburger Publikums erweichen. Begeistert mit einer fantastischen „Goldener Reiter“ Coverversion von Joachim Witt, dem spaßigen „…chinesisch essen geh’n („ich nehm die 22 und die die 41“) und dem Titelstück seines zukünftigen, neuen Albums „Dieter Müllers Cafe“. Der anschließende, wiederum lange Applaus, bringt den Künstler nochmals auf die Bühne. Mit dem wunderbar, reduziert symphonischen und wie der Musiker zugibt, viel zu selten gespielten „Zwischen diesen Schwerkraftfeldern“ von seinem Album „Originalversion“ übergibt er das total angetane Publikum musikberauscht der Nacht.

„Das Opladen-Album…LIVE“ im Zettels Traum

Opladen und die Erinnerung an Gleis 1

Leverkusen. Dicht gedrängt sammeln sich die Besucher im „Café Zettels Traum“ an der Altstadtstraße. Der Raum ist klein, und die Decke ist mit schwarzen Regenschirmen geschmückt. Dass es draußen regnet, ist nur durch die Fensterluken zu erahnen. Das Café ist gefüllt mit Besuchern, die den verregneten Abend mit einer Zeitreise in die Vergangenheit nutzen wollen. Der Opladener Jörg Schmitz stellte anlässlich seiner DVD-Veröffentlichung „Das Opladen Album“ live vor. Von Sidney-Marie Schiefer, Quelle: RP

Den Vollständigen Bericht findet Sie auf wwww.rp-online.de.

„Schmitz….in der Hauptstadt“

Live in Wilmann's Cafe - Berlin 27.03.2015 - 1Jorg Schmitz |
Wilmann’s Cafe – Berlin – Freitag, 27.03.2015 |

Konzertbericht von Linda Achtendamm |

Die Vorgruppe des Abends, das Elektro-Akustik-Quartett „Summerbreeze“ bestach vor allem aufgrund ihres Equipments – endloses Kabelgewirr, Tretminen (Bodeneffektgeräte),…zum Glück brach sich niemand den Hals. Der eigenwillige atmosphärische Folk der 4 Berliner klang freundlich betrachtet sehr ungewöhnlich und seltsam und dann,… dann kam zum Glück Jorg Schmitz…und gab den absoluten Old School Singer/Songwriter. Gitarre, Mundharmonika und seine sonore Stimme reichten aus um ein direktes Gefühl von Vertrautheit zu schaffen. Schon sehr bald nach dem gefeierten Auftakt mit „Giganten“, „Terra & Luna“ und „Legendäres Herz“ kommt zum ersten Mal das Handtuch zum Einsatz und Schmitz sorgte mit „Zwei Kontinente“ für den ersten magischen Moment des Abends. Viele weitere folgten: „Die Besten“, „König von Rom“, „Originalversion“ und so weiter. Schmitz‘ liebt die Frauen: „Meryem Öcalan“, Giulietta“ und „Kazumi Takahara“ und gab zu, eine spezielle Beziehung zu Stehcafe’s zu haben, die sich in großartigen Songs wie „…mit Sarah Kuttner verwechselt“ ,Dieter Müller’s Cafe“ oder „Bushaltestellen“ wiederfinden. Warum dieser Kerl nicht längst so bekannt ist wie Clueso, Thees Uhlmann, Tim Bendzko oder Gisbert zu Knyphausen – ich weiß es nicht? Zum Abschluss seines 75 Minuten Sets spielte er das fantastische „Usbekistan“ legte mit „Sein wer du willst“ und dem ätherischen Kraftwerk-Cover „ Das Model“ nach und rang dem begeisterten Berliner Publikum langen Applaus ab.

„Schmitz….Kammerspiel“

Live im Cafe Reinhard - Wiesbaden 23.01.2015 - 1Jorg Schmitz |
Cafe Reinhard – Wiesbaden – Freitag, 23.01.2015 |

Konzertbericht von Andrea Gerhardt |

Acht Jahre sind eine lange Zeit,… eine Ewigkeit. Fast auf den Tag genau, nämlich am 25.01.2007 habe ich Jorg Schmitz zum letzten Mal, seinerzeit im Mainzer Club M8 gesehen und gehört und war bereits damals von seinen melancholischen Akustik-Folk Songs angetan. Das er sich so weiterentwickeln würde,…damit war nicht zu rechnen. Gut gekleidet, wie damals, mit dunkelblauen Jackett und schwarzer Jeans stellte der mittlerweile 50 jährige Sänger und Songschreiber sein Bierglas zur Seite und spielte das komplette, neue Album „Amerika“ – sehr zur Freude der Schreiberin und unerwartet vieler junger Studentinnen, die seinen Texten lauschten. Bereits mit dem Opener „Das traurigste Mädchen der Amagasaki-Allee“ , dieser Hymne an das traurige Mädchen an sich, spätestens aber jedoch nach „Legendäres Herz“ das Lied, das eigentlich auf das Album sollte, das sein Produzent jedoch „verdengelte“, so Schmitz, brachte er alle jungen Frauen auf seine Seite. Und ein Trennungs-Song wie „Zwei Kontinente“ dokumentiert ein weiteres Mal die erstaunliche Entwicklung dieses tollen Songschreibers. Das munter voran schippernde „Von London bis Rio de Janeiro“ und das Folk-soulige „Die Besten“ brachten weitere schöne Momente bevor das magische Trio von „Miami, Florida“, „Usbekistan“ und „Hier und jetzt“ das überwältigende Finale des „Amerika“ Albums einleiteten. Im Anschluss erklatschte sich das begeistere Publikum im wunderbaren Ambiente des Café Reinhard noch eine halbe Stunde an Zugaben. Schmitz gab den ganzen Abend den gut gelaunten, freundlichen Entertainer, der mit langen Ansagen und Geschichten viel zu den Songs zu erzählen hatte. Überhaupt spielte er die Songs vom neuen Album sehr intim, inspiriert und mit viel Verve. Dieser Abend hatte etwas von einem Kammerspiel zwischen ihm, seiner Gitarre und der Mundharmonika. Ich hoffe, es dauerte keine weiteren acht Jahre, diesen wunderbaren Songschreiber wiederzusehen- und zu hören.

„Schmitz allein an der Gitarre“

Jorg Schmitz live an der GitarreJorg Schmitz |
KBW Cafe – Köln – Donnerstag, 20.11.2014 |

Konzertbericht von Max Nadolny |

Irgendwie war’s fast wie beim letzten Auftritt im KBW Cafe. Nach dem echt peinlichen Auftritt des Schwesternduos „Emily Jane“ mit ihrem Atmo-Folk mussten sich die Zuhörer im gut gefüllten Cafe erstmal erholen. Die ersten Schmitz Songs wie „Legendäres Herz“, „Alles steht still“ oder „Symmetrie“ wirkten auf das angeschlagene Publikum auch nicht gerade reanimierend. Mit „Die Besten“ vom neuen, im Februar erscheinenden Album „Amerika“ holte unser „Lieblings Singer/Songwriter“ aber alle aus der Schockstarre. Und das mit voller Inbrunst gespielte „Originalversion“ vom gleichnamigen, zweiten Soloalbum war der Höhepunkt des ersten Sets.

Der zweite Set suchte dann wie auch beim letzten Gig im KBW seinesgleichen. Das brandneue, „Cash-artige“ Eröffnungsstück „Halt dich an deinem besten Gedanken fest“ und das bluesige „Ich hab‘ es getan“ zeigten wohin die Reise geht. Und dann, …dann war Stehcafe-Zeit: „Dein Song“, „Bei dir, bei Mutter und im Stehcafe“, Dieter Müller’s Cafe“ und das unglaubliche „Bushaltestellen“ verwandelten das KBW Cafe in ein pulsierendes Büdchen in dem Jorg Schmitz zum Abschluss des regulären Sets“…mit Sarah Kuttner verwechselt“ die „Mutter aller Stehcafe Songs“ zelebrierte. Balladesk mit eindringlichem Gesang und Mundharmonikaspiel. Als Zugaben „Miami, Florida“ und das überwältigende „Usbekistan“,… beide vom neuen „Amerika“-Album. Nach minutenlangem Applaus entschloss sich Herr Schmitz zu einer dritten Zugabe. „Kazumi Takahara“,DEM Song über unerwartete Freundschaft und kam damit dem Wunsch einer hier ungenannten Zuhörerin nach.

„Schmitz fordert Ekstase“

Live im KBW Cafe, KölnJorg Schmitz /
KBW Cafe – Köln – Donnerstag, 08.05.2014 /

Konzertbericht von Max Nadolny /

Gekommen waren die rund 50 Zuhörer ins gut besuchte KBW Cafe eigentlich um die afrikanische Gruppe „Yandeko“ zu hören. Zwei der vier Musiker erkrankten jedoch und so sagte die Gruppe nur wenige Stunden vor Konzertbeginn den Auftritt kurzerhand ab. Veranstalter Frank Zimmermann stand nach eigenen Angaben gehörig unter Druck, konnte die Karteninhaber kurzfristig nicht erreichen um abzusagen und ging auf volles „Risiko“. Und es war definitiv ein Risiko, den Sänger und Gitarristen Jorg Schmitz auf die Schnelle zu verpflichten, denn mit dem Ethno Sound der Afrikaner hatte der melancholische Akustik Rock des Opladener Singer/ Songwriters so rein gar nichts zu tun. So war das Publikum zu Anfang eher unzufrieden und es gab nur sporadischen Applaus für seine Melange aus Folk, Pop und Country/Western mit deutschen Texten. Schmitz blieb ruhig, spielte seine Songs voller Intensität, erzählte die Geschichte hinter dem Song und überzeugte musikalisch durch sein simultanes Gitarren und Harmonica Spiel.

Ich weiß nicht genau wie er es gemacht hat aber Songs wie „Ich hab‘ es getan“, „Zwei Kontinente“ und das unglaubliche „Usbekistan“ brachten das Publikum irgendwie zum gemeinsamen mitsummen, mitsingen und mitklatschen. Danach, war’s ein anderes Konzert. Schmitz zog alle Register seines Könnens: „Bei dir, bei Mutter und im Stehcafe“, „…mit Sarah Kuttner verwechselt“, „Dein Song“, „Dieter Müller’s Cafe“ und mein persönliches Highlight des Abends, die Akustik-Hymne „Bushaltestellen“ um nur einige zu nennen entführten die Zuhörer in seine großartige Stehcafe Welt. Begeisterung machte sich breit und etwas zusätzliches zeichnete ihn aus,… sein unaufdringlicher Kontakt zum Publikum: Geschichten zu erzählen, Fragen zuzulassen und sie zu beantworten. Zum Abschluss des regulären Sets spielte Schmitz nochmal „Usbekistan“ und das Publikum belohnte den Opladener Singer/Songwriter mit minutenlangem Applaus. Schmitz forderte Ekstase…und er bekam sie… und gab sie in Form von 5 Zugaben ans Publikum zurück. Veranstalter Frank Zimmermann schien mehr als erleichtert zu sein über sein glückliches Händchen, diesen tollen Singer/Songwriter engagiert zu haben. „Jorg Schmitz war mehr als ein Ersatz – ich habe ihn bereits für ein weiteres Konzert gebucht.“

„Wochenausklang im Pentagon“

Jor Schnitzt im Pentagon Opladen
Jor Schnitzt im Pentagon Opladen

Jorg Schmitz & Filomena Di Cara /
Pentagon – Opladen – Sonntag, 19.01.2014 /

Konzertbericht von Stiwie Meller  /

Am Sonntag, 19.01.2014 spielte der Opladener Singer/Songwriter Jorg Schmitz zusammen mit der Sängerin Filomena Di Cara in der Musikkneipe Pentagon. Sehr entspannt zum Wochenausklang im angenehm gefüllten Pentagon. Für den Opladener Musiker war es nach eigenen Angaben eine Art Premiere, denn trotz vieler Auftritte im Pentagon sang er zum ersten Mal seine deutschsprachigen Songs hier in der Kneipe. Zu Anfang, fast schon traditionell spielte er seine wohl schönste, „läpscheste und jämmerlichste“ Liebesballade, das Wunderbare „Bis der Richtige kommt,…nimm‘ mich“, das schon direkt zu Beginn für ein Highlight sorgte.

Anschließend spielten die Beiden dann einige Songs vom neuen, im Sommer erscheinenden Album „Amerika“, das genau wie der Vorgänger „Originalversion“ wieder von Mario Di Cara produziert wird. Hierbei überzeugten vor allem der Titeltsong „Amerika“ sowie „Legendäres Herz“ – zurückhaltend gespielt mit sehr schöner Harmonica Melodie.

Gesangspartnerin Filomena Di Cara interpretierte anschließend Ihrerseits voller Engagement und Leidenschaft. die Songs rund um das „Kryptonit-Mädchen Meryem, die ihr Jorg Schmitz wie „auf den Leib“ geschrieben hat. Bei „Meryem“ zeigte sich die Sängerin in Bestform und Herr Schmitz griff für diesen brandneuen, souligen Up-tempo Song dann auch zu seiner Vintage Telecaster. Die beiden anschließenden Verbeugungen an die Kneipen- und Stehcafe Kultur („Bei dir, bei Mutter,…“ und „Dieter Müller’s Cafe) entwickelten sich zu weiteren Höhepunkten und wurden vom Publikum gefeiert.

Interessant, neben seiner Songwriter Kunst ist auch die Schmitz‘sche Interaktion mit dem Publikum. Tolle Geschichten und Anmerkungen zu den Songs und Texten. “All‘die“ Fragen des Publikums beantwortete der sichtlich gut gelaunte Sänger bereitwillig.

Zum Abschluß des regulären Konzerts gab es mit „Miami,Florida“ und „Usbekistan“ zwei Akustik-Balladen die wirklich Ihresgleichen suchen. Meditativ und so intensiv fesselnd,… das man kaum die geeigneten Worte findet ihre innere Magie zu beschreiben.Überhaupt war es ungewöhnlich still für ein Kneipenkonzert, während sich Jorg & Filo durch ihre Songs von zerplatzten Träumen und traurigen Mädchen spielten – und genau diese Ruhe gab dem Abend etwas Besonderes.

Als Zugabe gab es dann „Dieter Müller’s Cafe“ , „Alles steht still“ und unter langanhaltendem Applaus auch nochmal die „Meryem“.

Ein toller Wochenausklang in der für mich besten Musikkneipe der Stadt
Freundliche Grüße von Stiwie Meller